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Das Forschungsprojekt „Resonanzsignaturen: Eine empirische Rekonstruktion von Resonanz im Unterricht“ zielt darauf ab, das Konzept der Resonanz, wie es in der Soziologie und Pädagogik etabliert wurde, empirisch zu untersuchen und weiterzuentwickeln. Dabei wird Resonanz als ein komplexer affektiver Interaktionseffekt verstanden, der in Lehr- und Lernsituationen eine zentrale Rolle spielt. Das Vorhaben kombiniert Resonanztheorie mit der Affektforschung und nutzt multimodale videografische Methoden sowie die Grounded Theory zur Analyse von Unterrichtsinteraktionen.
Zentrale Fragestellungen sind die Identifikation und Analyse von Resonanzphänomenen, die Untersuchung kategorialer Resonanzmuster sowie deren Auswirkungen auf Lehr-Lernprozesse. Das Projekt widmet sich insbesondere der Entwicklung von „Resonanzsignaturen“ und untersucht, wie affektive Dynamiken die Unterrichtsqualität beeinflussen können. Neben einer kritischen Reflexion bestehender Resonanztheorien wird eine methodische Weiterentwicklung angestrebt, um die komplexen Affektstrukturen im Unterricht detailliert zu erfassen.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Operationalisierung von Resonanzkategorien wie Affizierung, Intensivierung und Involviertheit, die sowohl interpersonale als auch materielle und kontextuelle Faktoren einbeziehen. Durch die empirische Analyse soll das Verständnis von Resonanz als eine transformative Dynamik erweitert werden, wobei sowohl positive als auch ambivalente Effekte berücksichtigt werden.
Die Ergebnisse sollen nicht nur zur theoretischen Klärung des Resonanzbegriffs beitragen, sondern auch praktische Implikationen für die Unterrichtsgestaltung und -evaluation liefern. Die geplante Zusammenarbeit mit Schulen, wie dem Walddörfer Gymnasium in Hamburg, unterstreicht den praxisorientierten Ansatz des Projekts.